Wie vergangene Woche angekündigt, stellt Novell seit dem heutigen
Dienstag die erste Beta von Suse Linux 10.0 unter dem Codenamen
Prag im Rahmen seines openSUSE-Projektes zur Verfügung. Interessierte
können die ausdrücklich als Entwickler-Release bezeichnete
neue Version in Form von vier CD-Images für die x86- und die
x86_64-Architektur über mehrere FTP-Mirrors oder via BitTorrent
herunterladen. Vorher empfiehlt sich ein Blick auf die lästigsten
Bugs: So installiert die Beta1 nicht mit SATA-CD-ROM-Laufwerken
und weist Probleme beim USB- und PCMCIA-Hotplugging auf.
Die Roadmap sieht weitere drei weitere Beta-Versionen im Wochenabstand
vor; der erste Release-Kandidat ist für den 9. September geplant.
Die fertige Version will Novell dann nicht nur kostenlos übers
Internet, sondern auch auf Datenträgern mit Handbuch im Karton
und auf anderen Wegen, beispielsweise als Beilage in Computer-Zeitschriften,
vertreiben. Ende September soll die Arbeit an Suse Linux 10.1 beginnen.
Größte technische Änderung in Suse Linux 10.0 ist
die Umstellung der Distribution auf auf gcc 4. Die enthaltenen Programmpakete
sind auf dem aktuellen Stand: Kernel 2.6.13-rc5, KDE 3.4.2, Gnome
2.11. Die Virtualisierungssoftware Xen ist noch in der Version 2
enthalten, soll aber im Laufe der Arbeit an Suse Linux 10.0 auf
die kommende Version 3 aktualisiert werden. Da die CDs ausschließlich
Open-Source-Software enthalten, fehlt beispielsweise Java und damit
auch das auf Java angewiesene OpenOffice. Novell will aber noch
im Laufe des Tages ein FTP-Verzeichnis mit diversen Binary-Only-Paketen
wie Java und Flashplayer sowie zusätzlichen Open-Source-Anwendungen
wie OpenOffice und den Quelltext-RPMs online stellen.
Mit openSUSE betritt Novell Neuland: Noch nie wurde eine Version
von Suse Linux einem öffentlichen Betatest unterzogen. Ebenfalls
neu ist ein offener Bugzilla, in den jedermann gefundene Fehler
in Suse Linux 10.0 eintragen kann. Ab Suse Linux 10.1 sollen Anwender
dann die Möglichkeit erhalten, aktiv an der Entwicklung der
Distribution mitzuarbeiten. Dazu will man einen allgemein zugänglichen
Build-Server einrichten. Novell sieht das openSUSE-Projekt auch
als Antwort auf die zunehmende Popularität von Community-Distributionen
wie Fedora oder Ubuntu.
(rb, hannover)
(siehe auch Heise
News-Ticker:)
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